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ACHTUNG: BITTE BEACHTEN SIE DEN WECHSEL VOM TAGUNGSORT!

Grußwort

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,  

auch wenn immer wieder - virologisch nicht überraschend - neue, indes weniger krankmachende SARS-CoV2-Varianten publik werden, wird es in der kommenden Saison keine Corona-Pandemie 2.0 geben. Inzwischen ist eine robuste hybride Bevölkerungsimmunität etabliert; sowohl die angepassten wie auch die originären Impfstoffe induzieren einen zumindest vor Komplikationen stabilen Schutz. Die aktualisierte Impfempfehlung der STIKO ist präzise formuliert: Auffrischimpfungen für eine Risikoklientel in Abhängigkeit von Alter, Vorerkrankungen und beruflichem Umfeld. Andere Länder, allem voran die USA sind noch weit zurückhaltender.  Für gesunde Kinder und Jugendliche ist künftig weder eine Grund- noch eine Auffrischimmunisierung vorgesehen.

Die sehr schnell eingeführten COVID-Impfstoffe - erstmalig in einem pandemischen Infektionsgeschehen - waren zweifellos ein Gamechanger. Dennoch bedürfen die Fehler und Versäumnisse in der Pandemiebewältigung  gerade in unserer sich in einem dramatischen Umbruch befindlichen Gesellschaft der Aufarbeitung. Es liegt nahe, IMA 2023 zu einer kritischen Betrachtung auch aus impfmedizinisch-infektiologischer Sicht zu nutzen und bei dieser Gelegenheit Entscheidungsprozesse pro und contra Impfung zu diskutieren. Die fundierte Entscheidung für oder gegen eine Impfung haben schließlich nicht nur die zu Impfenden zu treffen, sondern auch wir.

Infektionen mit SARS-CoV2 ordnen sich in ein komplexes epidemiologisches Geschehen mit einer Vielzahl von Krankheitserregern ein. Auch fehlerhaften nichtpharmakologischen Eindämmungsmaßnahmen geschuldet, beschäftigt uns eine erhebliche, z.T. extrasaisonale Häufung von Infektionen beispielsweise durch RS-Viren, β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A und Influenzaviren, die uns vor neue Herausforderungen stellen.

Mit der Corona-Pandemie ist weltweit ein Innovationsschub u.a. auf dem Gebiet der Impfstoffforschung und -Entwicklung und der Epidemiologie verbunden, der weit über SARS-CoV2 hinaus Bedeutung zeigt und inzwischen durch die Verleihung von Nobelpreisen für die mRNA-Grundlagenforschung Würdigung fand.  Nicht erst Reboundphänomene wie die RSV-bedingte dramatische Zunahme der Hospitalisierungsrate von Säuglingen und Kleinkindern bei gleichzeitig sinkenden Klinikkapazitäten in der Saison 2022/23 haben zu intensiven Forschungsaktivitäten zur Prävention von RSV-Infektionen geführt. Wir werden über verschiedene Präventionsansätze zur Vermeidung dieser auch bei Senioren folgenreichen Erkrankung diskutieren.

Gewissermaßen als Nebenprodukt der Pandemie sind moderne labordiagnostische Verfahren der Erregerdetektion inzwischen deutlich unkomplizierter und ohne Regressangst auch in der ambulanten Medizin anwendbar. Wir werden in diesem Zusammenhang Möglichkeiten der rationalen infektiologischen Diagnostik mit Fokus auf die Multiplex-PCR in der Praxis aufzeigen.

Wir freuen uns, Ihnen am 04. November bei IMA 2023 in Magdeburg zu einem neuerlichen Austausch über impfmedizinisch- infektiologische Themen zu begegnen.

 

Mit herzlichen Grüßen
Ihre

Dr. Gunther Gosch und Dr. Constanze Gottschalk
Wissenschaftliche Leiter